die Rolltreppe? : Ins Sommerloch fahren
Sommerzeit ist nicht nur Regen-, sondern auch Saure-Gurken-Zeit. Warum nicht also beides, Regen und saure Gurken, zusammenrühren, dachte sich die Redaktion einer großen Abonnementzeitung, deren Eigentümer, der Axel-Springer-Verlag, sich ansonsten mit dem Versuch die Zeit totschlägt, die Rudi-Dutschke-Straße zu verhindern.
Für die Sonntagsausgabe der Abonnementszeitung ging das Zeit totschlagen so: Andauernder Regen schadet dem Getriebe einer Rolltreppe, die meisten Rolltreppen hat die BVG, einige stehen schon seit ein paar Tagen still, folglich muss die Schlagzeile im Sommerloch heißen: „Die BVG will in den U-Bahnhöfen nur noch Aufzüge betreiben.“
Wir gestehen, auch uns hat die Nachricht überrascht. Mit schweren Koffern jede Treppe hoch schnaufen? Mit dem Fahrrad künftig zwei Stunden vor dem Fahrstuhl Schlange stehen, wo doch heute schon jeder Rentner, der etwas auf sich hält, den Lift und nicht die Rolltreppe benutzt?
Schlimme Aussichten, auch für BVG-Sprecherin Petra Reetz. Die hatte am heiligen Sonntag nichts Besseres zu tun, als Fragen wie diese zu beantworten – und zu dementieren.
Ja, Sie haben richtig gelesen. Diesmal war es nicht Bild, die log, sondern die große Abonnementzeitung aus dem selben Hause. Aber um ehrlich zu sein: Ohne die Falschmeldung hätte im Sommerloch auch bei uns, an dieser Stelle, etwas gestanden, das noch unwichtiger gewesen wäre. Verärgert? Nicht so schlimm. Heute scheint die Sonne wieder. WERA, FOTO: ARCHIV