deutschland im abseits : Ein Spiegel der Verhältnisse
„Für mich ist die Trainer-Konsequenz richtig. Dieses Abschneiden ist der Zeitpunkt, um neu anzufangen, ohne die Leistungen von Rudi Völler schmälern zu wollen. Ich hoffe, der Deutsche Fußball-Bund nimmt mit seiner Politik Einfluss darauf, dass wir 2006 wieder eine WM-taugliche Mannschaft haben. Für die WM bei uns in Deutschland wird das Abschneiden unserer Mannschaft in Portugal keinen Einfluss haben.“
Klaus Wowereit
Regierender Bürgermeister und
Ehrenmitglied bei Hertha BSC
„Ich bin traurig, habe aber zugleich die Hoffnung, dass bis zur WM 2006 aus den vorhandenen jungen, qualifizierten Spielern ein schlagkräftiges Team gebildet wird.“ Peter Hanisch
Präsident des Landessportbundes
Acht Kommentare zur Lage der Nation
„Wenn man seine Chancen nicht nutzt, scheidet man eben aus. Die größten Fehler sind aber schon zuvor, in dem Spiel gegen Lettland, gemacht worden. Ich hoffe, dass der DFB nach dem Abtreten Völlers nun auch wirklich die Chancen für einen Neuanfang nutzt.“ Christian Gaebler
SPD-Fraktionsgeschäftsführer
und Freizeitfußballer
„Das Scheitern bei der Fußball-EM ist ein Spiegel der herrschenden Verhältnisse. Das galt schon bei der Achse der Mittelmäßigkeit Kohl/Vogts. Das Ergebnis ist Ausdruck davon, dass die Bundesrepublik zu wenig aus ihren Talenten macht. Die Mannschaft ist zu Recht ausgeschieden.“
Wolfgang Wieland
Grünen-Spitzenkandidat in
Brandenburg und langjähriger
Vor-dem-Reichstag-Kicker
„Die Deutschen haben ihre spielerischen Möglichkeiten ausgeschöpft und alles gegeben. Das ist das Besorgniserregende. Wir haben einfach zu viele Geradeausläufer und zu wenig Fußballer. Völlers Rücktritt ist so respektabel wie richtig. Der DFB sollte als Nachfolger Karel Brückner anwerben. Schon aus Rache.“
Günter Kolodziej (PDS)
Senatsvizesprecher
und Fußballexperte
„Es ist zwar schlecht für die deutsche Mannschaft, aber ein klein bisschen was Positives hatte die Niederlage doch: Am Tag des Halbfinales habe ich eine Veranstaltung, und wenn die Deutschen da gespielt hätten, wären wohl weniger Leute gekommen.“
Mario Czaja
CDU-Abgeordneter
und Vereinschef beim Volley-
ballbundesligisten Volley Dogs
„Traurig, aber wahr. Aber wenn wir gewonnen hätten, wäre das nicht ungerecht gewesen – wenn die Tschechen nur eine B-Mannschaft aufstellen, ist das ihr Problem, nicht unseres.“
Mieke Senftleben
FDP-Sportpolitikerin
„Ich bedauere das Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft, war aber von Anfang an realistisch. Schon vor der EM lautete mein Finaltipp Frankreich – Tschechien.“ Klaus Böger
SPD-Sportsenator