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Archiv-Artikel

deutsche regionalzeitungen zur bayernwahl

In Cottbus und Saarbrücken schreibt 20cent: Für Bayern wäre jetzt eine Koalition aus SPD, Grünen, FDP und Freien Wählern das beste. Es wäre das erste Mal seit 46 Jahren, dass nicht das Parteibuch, sondern die Qualifikation der entscheidende Grund für eine Beförderung wäre. Etwa bei den Direktoren an Gymnasien. Die sind bisher fast alle CSU-Mitglied. Wenn die FDP diese Chance zum Durchlüften Bayerns nicht ergreift, dann schadet sie der Demokratie und der Freiheit aus Machtgier.

Der Kölner Stadt-Anzeiger findet: Auf lange Sicht waren die 60 Prozent von 2003 das schlimmere Ergebnis. Es müsste als „desolate Mehrheit“ in die Parteigeschichte eingehen. Denn es kaschierte, dass die CSU seit den 60er-Jahren in Wahlen ständig an Rückhalt verloren hatte. Stattdessen wähnte sich die Parteiführung so unangreifbar, dass sie mit Stoibers Turbo-Reformen die Bürger überfuhr, statt sie mitzunehmen. Dann drängte die Reihe der 1b-Funktionäre den Partei- und Regierungschef aus seinen Ämtern und inszenierte einen aberwitzigen Erbfolgekrieg.

Berlins Tagesspiegel meint: Die bayerischen Wähler haben sich zu einem ganz erheblichen Prozentsatz von der CSU emanzipiert. [Sie] haben reagiert wie erwachsen gewordene Kinder, die den Eltern eine ordentliche Ausbildung verdanken, aber endlich auf eigenen Beinen stehen wollen.