deutsche Regionalzeitungen über den neuen wirtschaftsminister :
Der Kölner Stadt-Anzeiger meint: Seehofers Kalkül als bayerischer Ministerpräsident und CSU-Vorsitzender könnte aufgehen, seine Partei wieder als Hort ambitionierter Wirtschaftspolitik zu positionieren. Angela Merkel, die Seehofer in der Frage der Glos-Nachfolge allein schalten und walten ließ, würde unverdient ebenfalls profitieren.
Der Bremer Weser-Kurier schreibt: Die Wirtschaftskonflikte in der großen Koalition wird Guttenberg nicht mehr befrieden oder gar lösen können. Das erwartet in der Union auch niemand von ihm – er soll sie lediglich benennen, möglichst jeden Tag. Der überzeugte Konservative wird nicht als Kärrner eingespannt, sondern als Wegweiser aufgestellt: für eine Klientel, die zunehmend verunsichert ist, wo die Union wirtschaftspolitisch überhaupt hin will – und die sich deshalb in Scharen der FDP zuwendet.
Der Bonner General-Anzeiger kommentiert: Wenn zu Guttenberg mehr sein will als ein CSU-Beauftragter Seehofers am Berliner Kabinettstisch, dann muss er sich auch diesen für das Selbstverständnis der Unionsparteien durchaus grundsätzlichen Fragen widmen. Das marktwirtschaftliche Profil entscheidet die Wahl mit. Die FDP kämpft auf diesem Feld sehr erfolgreich, wie der jüngste Triumph in Hessen und Rekord-Umfragewerte für die Liberalen signalisieren.