der ultimative taz-wm-mittagstisch: Mitten in Bremen: Wo Italien am schönsten ist
Ein schaurig-schönes Fußball-Erlebnis
Remberti liegt, wie am Namen unschwer zu erkennen, in Italien. In der legendären Bottega Italiana ging es gestern nur umeines: Würde Italien ins Achtelfinale der WM einziehen?
Männer in gut sitzenden Anzügen und großen Sonnenbrillen nehmen ihr Mittagessen stehend ein, junge Mädchen im Trikot der squadra azzurra kauen lieber an der Unterlippe als auf ihren leckeren Fleischbällchen. Hochkonzentriert, fast andächtig, lauschen alle, dicht vor zwei Fernsehern gestaffelt, der Stimme von Marcel Reif, obwohl sie wie die eines Stadionsprechers durch den Raum schallt. Die Kellnerin versucht, möglichst nicht zu stören und dennoch ab und zu einen Blick auf Francesco Tottis wallende Locken zu erhaschen. In der 35. Minute hätte sie am liebsten weggesehen, als der Mexikaner Cuautemhoc Blanco mit seinem Tor schon mal das Heimflugticket für Italien bestellte. Danach hieß es noch 50 Minuten zittern und Zigaretten rauchen. Fast wäre das erlösende 1:1 durch den dichten Qualm nicht zu sehen gewesen. jank
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