der rechte rand : Rechte Parteigründung in Bremen
Die Absprache im rechten Lager steht: Am 13. Mai 2007 soll alleine die „Deutsche Volksunion“ (DVU) bei der Bremer Bürgerschaftswahl antreten. Nach dem Erfolg bei der Wahl in Mecklenburg-Vorpommern beharren NPD, „Freie Kameradschaften“ und DVU auf dem Plan, sich die Wähler nicht gegenseitig abspenstig zu machen. Nun aber erhält diese Allianz Konkurrenz: Am Freitag möchten die „Deutschen Konservativen e.V.“ (DK) um Joachim Siegerist die Gründung eines Wahlbündnisses einleiten. Der voraussichtliche Name: „Bremen muss leben“.
Anfang dieser Woche erschien im Bremer Anzeigenblatt Weser-Report eine Großanzeige mit der Selbstbeschreibung: „Sicher – Sauber – Schuldenfrei“. Die Anzeige zeigt vermeintlich nette Herren, in deren Vitas nur unverdächtige Fakten vorgestellt werden. Die Herren eint, wie es in dem „Vertraulichen Nachrichtendienst“ der DK 2005 heißt, ein „rechts-demokratisches Gegengewicht“ bilden zu wollen.
Seit Jahrzehnten bemüht sich der 60-jährige Siegerist, der an der Alster in Hamburg lebt, eine „anständige konservative Partei“ zu gründen. Was Siegerist unter „anständig konservativ“ versteht, offenbarte er auch, als er in einem DK-Schreiben „Zigeuner“ als „durchweg übles, kriminelles Pack“ bezeichnete und forderte: „Raus mit dem üblen Zigeunerpack!“ Zudem sammelt die DK Spenden für die ehemaligen lettischen Angehörigen der Waffen-SS, die „für Deutschland“ kämpften. In der hauseigenen „Konservativen Deutschen Zeitung“ (DZ) hetzen die Autoren gegen „Islamisten“, für die „alle Christen Satans-Anhänger“ seien.
Für Freitag mussten sich die DK nun einen neuen Tagungsort suchen: Das Hotel „ÜberFluss“ kündigte den Mietvertrag, als es die Rechtslastigkeit bemerkte. Siegerist stört das wenig. „Zu stoppen sind wir sowieso nicht mehr“, schrieb er in der DZ und betonte, „ernsthaft nachzudenken, in Bremen selbst ins Rennen zu gehen“.