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Archiv-Artikel

der kommentar Wikipedia bald auch offline

Die populärste Enzyklopädie des Internets soll als Taschenbuchreihe erscheinen. Eine gute Idee

Man mag sich wundern, wieso sich das revolutionäre Projekt der demokratischen, nichtkommerziellen und oft topaktuellen Internet Enzyklopädie jetzt wieder auf das träge Medium Papier besinnt. Doch dafür gibt es gute Gründe: „Wir wollen Wissen in die Welt tragen, aber nicht nur zu denen, die einen Breitband-Internetanschluss haben“, sagt Wikipedia-Gründer Jimmy Wales. In Zukunft sollen jährlich rund 30 Taschenbücher erscheinen, die sich jeweils einem Thema widmen, von „Karneval“ über „Country“ bis zum „1. Weltkrieg“.

Die gedruckte Taschenbuchserie ist eine logische Folge des immensen Erfolges des erst vier Jahre jungen Internet-Lexikons, in dem jedermann Artikel schreiben und verändern darf. Auf diese Weise sind bislang über zwei Millionen Lexikonartikel in 100 Sprachen zusammengekommen – bei meist einwandfreier Qualität, wie die Zeitschrift c’t in einer Untersuchung ermittelte.

Das Wikipedia-Wissen in gedruckter Form preiswert verfügbar zu machen, ist langfristig auch für Entwicklungsländer interessant. Es gibt aber auch hierzulande genügend Menschen, die das Wikipedia-Know-how gerne jenseits des Internets verfügbar hätten. Als die deutschsprachige Wikipedia im vergangenen Jahr für 10 Euro als CD erschien, war sie schon nach kurzer Zeit vergriffen. Auch die ab Ende November erscheinenden Taschenbücher werden Geld in die Kasse der Wikipedia Foundation spülen und dazu beitragen, die Zukunft der Online-Enzyklopädie zu sichern. TARIK AHMIA