der kita-schlechtschein : Gelungene Deform
Am Anfang ging es noch gut, das böse Ende kommt erst noch. So in zwei, drei Wochen wird das ganze Ausmaß der Katastrophe in Hamburgs Kindergärten sichtbar werden. Das Ende der Ferien wird auch das Ende der Täuschungsmanöver mit sich bringen.
Kommentarvon SVEN-MICHAEL VEIT
Im Verteilungskampf um die Kinderbetreuung, den Bildungsbehörde und die gesamte Rechts-Koalition provoziert haben, wird es nur Verlierer geben. Träger, Eltern, Kinder und zuvörderst Mütter sind die Leidtragenden dieser Reform, die eine Deform ist. Denn sie basiert auf gefälschten Bedarfszahlen und der Weigerung, das zu finanzieren, was erforderlich ist.
Und das hat Gründe, die tunlichst verschwiegen werden. Die ideologische Kehrtwende zurück in die 50er Jahre ist das Ziel, über Pädagogik, über Bildung, über Sozialkompetenz ist in der gesamten Debatte kaum ein Wort verloren worden, über Gerechtigkeit und Chancengleichheit desgleichen nicht.
Alte Männer machen das Leben junger Frauen und kleiner Kinder zur Lotterie, in der es für sie nichts zu gewinnen gibt. Sie nennen es Wettbewerb, als ginge es um eine beliebige Ware. Und das ist nicht einmal Zynismus, es ist schlichtes Desinteresse an einer Lebenswirklichkeit, die sie nicht kennen und die sie nicht wahrnehmen wollen.
Die Quittung kommt später. Präsentiert wird sie von Teens und Twens, denen von Kindesbeinen an mitgeteilt wurde, die Gesellschaft habe keinen Bedarf an ihnen. Und die Rechnung wird teuer werden.