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Archiv-Artikel

der irakkrieg – nachrichtenüberblick

Die Lage: In der Nacht zum Freitag und auch am Tage kam es zu den bisher schwersten Bombenangriffen auf Bagdad seit Kriegsbeginn. Dabei soll auch ein Wohnviertel getroffen worden sein. Bei den Angriffen warf laut US-Regierungskreisen erstmals ein Tarnkappenbomber zwei so genannte bunkerbrechende Bomben ab. Die Verbände der Briten und US-Amerikaner stehen weiter 100 Kilometer vor Bagdad und werden in schwere Kämpfe mit irakischen Truppen verwickelt. Britische Militärs geben zu, dass Basra noch lange nicht erobert ist, und behaupten, dass tausende fliehende Zivilisten von irakischen Truppen beschossen werden.

Marschbefehl: Weitere 100.000 US-Heeressoldaten sollen in Richtung Irak in Marsch gesetzt werden. Großbritannien plant nicht, seine Truppen zu verstärken.

Russland: Präsident Putin hat gestern das sofortige Ende der Militäraktion im Irak gefordert. Der Krieg drohe „die Fundamente der globalen Stabilität und des internationalen Rechts“ zu erschüttern.

Humanitäre Hilfe: Bei einer möglichen Massenflucht im Irakkrieg will die EU die Flüchtlinge in den Nachbarländern versorgen. Vorbereitungen für eine Aufnahme der Flüchtlinge in den EU-Staaten seien verfrüht, hieß es beim gestrigen Treffen der Justiz- und Innenminister im griechischen Veria. Die Lage sei weniger dramatisch als im Kosovokrieg 1999. Frankreich will jedoch 2.500 irakischen Flüchtlingen in Kürze vorläufiges Asyl gewähren.

Knackpunkt: Husseins Bunker in Bagdad ist nach Angaben des deutschen Schutzbauberaters Karl Esser nur durch den direkten Treffer einer taktischen Atombombe zu knacken. Er könne der Druckwelle einer in 250 Metern Distanz explodierenden Hiroshima-Bombe trotzen. Essers damalige Firma lieferte in den 80er-Jahren Teile für den Bau.