: demonstrationen für kampfhunde
Davidstern aus Hilflosigkeit
Mit ungewöhnlich unsensibler Methode wollte der Berliner Fernsehjournalist und Pitbull-Halter Daniel Reynés die Öffentlichkeit über die seiner Ansicht nach beklagenswerte Situation der vom Zuchtverbot bedrohten Kampfhunde informieren. Im letzten Frühjahr kündigte Reynés an, die Kampfhunde sollten bei der nächsten Demo der Kampfhundeliebhaber „als Ausdruck ihrer Hilflosigkeit einen gelben Davidstern am Halsband tragen. Die internationale Presse wird sich an diesen Bildern erfreuen.“
Der Präsident des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, sprach von einer „widerlichen Geschmacklosigkeit“. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Andreas Nachama, traf den Nagel auf den Kopf: „Die haben, wie der Berliner sagt, nicht alle Latten am Zaun“.
Reynés entschuldigte sich. Und die Hunde marschierten ohne Davidstern.
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