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das wird„Programme extra für den Kurzfilmtag entwickelt“

Am kürzesten Tag des Jahres gibt es überall im Norden Kurzfilme zu sehen

Interview Wilfried Hippen

taz: Frau Mecklenborg, am Kurzfilmtag gibt es über 500 Veranstaltungen. Warum machen so viele mit?

Adele Mecklenborg: Neben den Kinos sind auch die unterschiedlichsten kulturellen Institutionen wie Stadtteilzentren und Kulturtreffs mit dabei. Ein Grund dafür ist, dass die verschiedenen Filmverleiher ihre Kurzfilmprogramme zu einem günstigen Rabatt anbieten. Statt wie sonst bis zu 300 Euro zu bezahlen, können sie sie jetzt für 60 oder 90 Euro zeigen.

taz: Was bekommen Sie für das Geld?

Foto: privat

Adele Mecklenborg Jahrgang 1958, ist Medienpädagogin mit dem Schwerpunkt außerschulische Jugendbildung. Seit 2020 ist sie im Team des Kurzfilmtages und dort Regionalkoordinatorin für Niedersachsen und Bremen.

Mecklenborg: Das Tolle ist, dass die Programme zielgruppenspezifisch extra für den Kurzfilmtag zusammengestellt wurden. Wir haben jedes Jahr ein anderes Fokusthema, diesmal ist es: „Banden bilden“. Die Verleiher haben versucht, es aus den unterschiedlichsten Perspektiven in über 20 Programmen mit je sieben oder acht Kurzfilmen zu spiegeln. Da ist dann für alle etwas dabei. Von der Stiftung Deutsche Kinemathek gibt es zum Beispiel das Programm „Alle zusammen, keine allein. Frauenbanden vor und hinter der Kamera“, und der Hamburger Kurzfilm Verleih bietet unter dem Titel „Elfmal Morgen“ ein Programm mit Filmen über Fußball an.

taz: In Bremen und Niedersachsen finden 48 Veranstaltungen statt. Wie groß ist die Bandbreite?

Mecklenborg : Es gibt zum Beispiel in Bremen auf dem Hillmannplatz ein Open-Air-Kino. Das ist sehr schön gestaltet, und es wird Glühwein ausgeschenkt. Auf Spiekeroog läuft ein Kurzfilmprogramm im Inselkino und in Barnsdorf wurde eine alte Scheune freigeräumt, in der das Publikum jetzt an einem Ofen auf alten Sofas sitzen kann.

Kurzfilmtag: Bundesweit gibt es am Sa, 21. 12., über 500-mal Kurzfilmprogramme zu sehen. Infos: www.kurzfilmtag.com

taz: Einige zeigen auch selbst zusammengestellte Filmprogramme. Was gibt es da zu entdecken?

Mecklenborg:Im Ostfriesischen Landesmuseum Emden wird zum Beispiel am Nachmittag ein Programm für Kinder mit schönen alten Animationsfilmen von der Defa gezeigt. Danach präsentieren sie den ersten Film der in Emden geborenen Helma Sanders-Brahms mit dem Titel „Angelica Urban, Verkäuferin, verlobt“ aus dem Jahr 1971. Und in Schneverdingen gibt es den Verein „Kino LichtSpiel“, der von Ehrenamtlichen betrieben wird. Dort werden Kurzfilme von Rolf Teigler gezeigt, die dieser zusammen mit Strafgefangenen, Arbeitslosen und Flüchtlingen gemacht hat.

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