das wird der monat, der wird (nr. 4):
Fürth, 7. 4. – Beim Heimspiel gegen Alemannia Aachen wird Eugen Hach, Wesensschreihals auf dem Fürther Trainerstuhl, von seiner Vergangenheit eingeholt. Er muss den 250.000-Mark-Leasing-Benz der S-Klasse, den ihm das alte Alemannia-Präsidium spendiert hatte, selbst zurückkaufen. Aachen gewinnt 2:0, Fürth muss die Aufstiegsambitionen begraben.
Inzell, 8. 4. – Der Zickenzoff wird zunehmend zotiger: Kaum ist Claudia Pechstein von Verbraucherministerin Künast offiziell zur „Botschafterin für das Internationale Jahr der Berge“ berufen, meldet sich empört Anni Friesinger. „A kruzidramatische Fehlbesetzung. I steh doch leibhaftig für Mount Everest und K 2.“ Die Pechstein sei „nichts als a Ödnis der Ebene, so langweilig wie eine Eisbahn“.
Augusta, 14. 4. – Bei den US-Masters der Golfer triumphiert sensationell der deutsche Exprofi Thomas Gögele, der ehrenhalber mit einer Wildcard und spontaner Erlaubnis seines gegenwärtiges Arbeitgebers teilnehmen darf. Das traditionelle grüne Siegerjacket will er „als Trophäe in der Berliner Kochstraße aufhängen“. Gögele macht seit 1. April ein Praktikum bei der taz.
Stuttgart 17. 4. – Sportstudio-Ikone Eugen Strigel, der als DFB-Schiedsrichter-Lehrwart bislang jede noch so groteske Refereeeskapade schönredete („Attacke geht Richtung Rot“), hat beim Länderspiel Völlerland – Argentinien erstmals Fehlpfiffe eingeräumt. „Es ist weder durch DFB-Satzung noch durch unser Regelwerk gerechtfertigt, dass das Publikum auch nach einem 1:5 einfach so drauflospfeift.“
Hamburg/Rotterdam 21. 4. – Dieter Baumann, nach der Zahnpastanummer zum Dauerstläufer konvertierter Dauerläufer, meldet beim Hamburg- und Rotterdam-Marathon am gleichen Tag und beendet als einziger Teilnehmer die 500 Kilometer zwischen beiden Städten hin und zurück siegreich. „Herrgottssäckle“, sagt er nachher, „da hab ich wohl was missverstanden.“ Baumann wird „wegen vorsätzlichen Missbrauchs von Autobahnen“ zwei Jahre gesperrt.
Stuttgart/Lausanne 25. 4. In der Aktion „Funktionäre gegen Armutszumutungen“ haben Gerhard Mayer-Vorfelder und sein Spezl, Fifa-Boss Sepp Blatter, ihre Rücktritte erklärt: „In einer neidischen Welt, in der die Kultur der Kumpanei und die finanziellen Atemprobleme verdienter Männer so missachtet werden, ist es Zeit zu gehen.“ Was sie alles mitgehen lassen, wird derzeit untersucht. MÜLL
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