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das wird der monat, der wird (nr. 10)

Davos 14. 10.: Mit heftigen Protesten („Mord an der 6,0“) reagiert die Eiskunstlaufszene am Sitz der Eislauf-Union in Davos auf die Abschaffung des alten Notensystems: „Nieder mit der Gerechtigkeit!“ Genau die aber soll durch ein kompliziertes Bewertungssystem und eine Computer-Zufallsauswahl der neuerdings 14 Kampfrichter hergestellt werden. „Wenn man sich nachher nicht über Betrug aufregen kann“, wolle niemand mehr Toeloops und Rittberger sehen. „Und mehr Kampfrichter heißt nur mehr Bestechung.“

Bochum 19. 10.: Erstmals seit 18 Jahren läuft vor dem Heimspiel des VfL gegen Wolfsburg nicht Grönemeyers Stadthymne („Doppelpass – Gegner nass“), sondern stadionweit mitgesungen das „Mensch“-Werk des Germanenspringsteen. Der Text passt: „Momentan ist richtig“ (zeitweilige Tabellenführung), „momentan ist gut“ (wieder gewonnen), „nach der Ebbe“ (Abstieg) „kommt die Flut“ (Aufstieg), weil der Spieler „mitfühlt“ (Torjubel) „und vergibt“ (Chancen). Grönemeyer sagt, er habe das Opus nur für seinen Currywurst-Club geschrieben: „Das Lied hat mit mir nichts zu tun. Es ist alles auf dem Weg“ (Ball ins Tor). Stefan Effenberg nach dem 0:5: „Schon o.k., es tut gleichmäßig weh.“

München 21. 10.: Boris Becker, gelangweilte Legende seiner selbst, will seine Tenniskarriere „allumfassend fortsetzen“ und beantragt eine Wildcard für das Damenmasters in München. Nach dem geplatzten Daviscup-Auftritt im Doppel, mit dem er den früheren Wimbledoner Wohnzimmerbesetzer Michael Stich als Teamchef wegmobbte, sagt der Frauenfreund: „Im Herrentennis hab’ ich alles erreicht. Damen passen in mein Beuteschema.“ Zum Lebensende will Becker bei Grand-Slam-Turnieren „als 80-jährigster Leimener aller Zeiten Balljunge werden“.

           MÜLL

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