das wichtigste : Ruhe in Nahost brüchig
Nach neuerlichen Gewaltaktionen versuchen Israel und Palästina für die Einhaltung der Waffenruhe zu sorgen
JERUSALEM afp/dpa ■ Israel und Palästina haben vereinbart, für eine Einhaltung der Waffenruhe zwischen beiden Seiten zu sorgen. Dies sei gestern bei einem Treffen von Israels Regierungsberater Dov Weisglass und des palästinensischen Chefunterhändlers Sajeb Erakat beschlossen worden, so ranghohe Palästinenservertreter. Zudem wurde ein Treffen zwischen Israels Premier Scharon und Palästinenserpräsident Abbas für Juni vereinbart.
Die Abmachung wurde vor dem Hintergrund neuerlicher Gewaltaktionen getroffen. Israels Vizeverteidigungsminister Seev Boim drohte gestern mit hartem militärischem Vorgehen angesichts zunehmender palästinensischer Angriffe auf jüdische Siedlungen im Gaza-Streifen sowie auf israelisches Gebiet. Boim stellte zudem den geplanten israelischen Abzug aus dem Gaza-Streifen in Frage. „Es ist undenkbar, dass wir Siedlungen unter Feuer räumen“, betonte er im Radio. Palästinenserpräsident Abbas warnte bei einem Besuch in Peking, schon ein kleiner Funke könne zur Eskalation führen.
Radikale Palästinenser der Hamas feuerten gestern erneut Raketen und Mörsergranaten auf Israel und jüdische Siedlungen im Gaza-Streifen ab. Dabei wurde aber niemand verletzt. Am Vortag hatten Hamas-Mitglieder 31 Mörsergranaten auf jüdische Siedlungen abgeschossen. Dabei verletzten sie auch drei palästinensische Polizisten durch Schüsse, als diese die Männer an ihrem Tun hindern wollten.
In Reaktion hatte Israels Armee erstmals seit dreieinhalb Monaten wieder einen Luftangriff auf palästinensisches Gebiet ausgeführt. Dabei wurde ein Hamas-Mitglied getötet.
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