das wichtigste : „Rita“ wird Hurrikan
New Orleans bangt erneut: Auf dem Weg nach Florida hat Sturm Tempo 120 überschritten. Keys evakuiert
NEW ORLEANS/KEY WEST ap ■ Drei Wochen nach dem Hurrikan „Katrina“ wächst in New Orleans die Angst vor einer neuen Sturmfront mit drei Meter hohen Wellen. Der tropische Sturm „Rita“, der sich auf die zerstörte Metropole zubewegt, erreichte gestern Hurrikan-Stärke der Kategorie 1. Bürgermeister Ray Nagin setzte die geplante Rückkehr der Bewohner aus. Stattdessen sollen alle bereits Zurückgekehrten New Orleans sofort wieder verlassen. Es wird befürchtet, dass die Stadt wegen der schwer beschädigten Deichanlagen erneut von einer Flutwelle überrollt werden könnte.
„Rita“ zog Montag über die Bahamas hinweg und erreichte mit heftigem Wind und Regen die Florida Keys. Die US-Behörden hatten zuvor die Evakuierung der Inseln vor Florida angeordnet. Für die Florida Keys und den Bezirk Miami-Dade wurde Hurrikan-Warnung erlassen. Auf den Bahamas wurden neben umgestürzten Bäumen keine größeren Schäden bekannt.
Gestern Morgen wurde eine Windgeschwindigkeit von 121 Kilometern pro Stunde gemessen – als Hurrikan wird ein Sturm ab Tempo 119 bezeichnet. Die Ölkonzerne Chevron, Shell und BP brachten einen Teil ihrer Mitarbeiter auf den Ölplattformen in der Region in Sicherheit. Wegen möglicher Störungen der Ölförderung begannen die Ölpreise erneut zu steigen. Das Unwetter soll den Berechnungen zufolge bis zum Wochenende in Richtung des Golfs von Mexiko ziehen, womit möglicherweise die schon von „Katrina“ heimgesuchten Gebiete erneut betroffen sein könnten. Die Meteorologen erwarteten aber, dass „Rita“ eher eine Bedrohung für Texas werden könnte.