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Archiv-Artikel

das wichtigste Opposition warnt

Nach Anschlag in Kabul kritisieren Grüne und FDP Verschmelzung von Isaf und „Enduring Freedom“

BERLIN ap ■ Nach dem tödlichen Anschlag auf Bundeswehrsoldaten in Kabul hat die Opposition eine Debatte über den Einsatz in Afghanistan entfacht. Die FDP stellte gestern die Sicherheitsvorkehrungen in Frage. Grüne und Linkspartei warnten vor einer Verschmelzung der Isaf-Mission zum Wiederaufbau Afghanistans und der Anti-Terror-Operation „Enduring Freedom“.

Die Umstände des Selbstmordanschlages untersucht ein Team des Bundeskriminalamtes vor Ort, das eng mit der Bundeswehr und den afghanischen Sicherheitsbehörden zusammenarbeitet. Wie lange die Ermittlungen dauern werden, sei noch offen, hieß es.

Die FDP forderte eine umfassende Aufklärung von der Bundesregierung über den Vorfall. Die Frage müsse geklärt werden, ob die Bundeswehr für Auslandseinsätze mit stärker geschützten Fahrzeugen ausgerüstet werden müsse, verlangte der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Jörg van Essen.

Linksparteichef Oskar Lafontaine forderte erneut ein Ende des Afghanistan-Einsatzes. Mehr Information oder eine Diskussion über den Einsatz von Fahrzeugtypen bedeuteten keine Hilfe. Er warnte auch: „Die von den Nato-Botschaftern ins Auge gefasste engere Verzahnung von Isaf mit der Operation ‚Enduring Freedom‘ erhöht die Gefahr weiterer Anschläge auch auf die Isaf-Soldaten.“ Der Grünen-Verteidigungsexperte Winfried Nachtwei sprach sich ebenfalls deutlich gegen die Verzahnung von Isaf und der Operation „Enduring Freedom“ aus. Dieses miteinander zu verschmelzen hieße im Klartext, die Vorteile und Erfolge von Isaf wieder rückgängig zu machen, sagte er.