das wichtigste : NRW wieder unter Strom
Gestern saßen noch rund 10.000 Münsterländer ohne Strom da. Bundesnetzagentur: RWE muss aufklären
MÜNSTER dpa ■ Nach vier Tagen sind gestern die meisten Haushalte im Münsterland wieder ans Stromnetz angeschlossen worden. Vormittags waren noch rund 25.000 Menschen ohne elektrische Energie; bis zum Mittag hatte sich die Zahl der Münsterländer ohne Strom auf 10.000 reduziert. Davon waren nach Angaben des Krisenstabs vor allem Haushalte in entlegenen Gehöften und Wohnsiedlungen betroffen.
Derweil forderte die Bundesnetzagentur (BNA) den Energieversorger RWE zur Aufklärung der massiven Stromausfälle auf. Ein entsprechendes Schreiben sei an den Konzern gegangen, sagte ein BNA-Sprecher gestern. RWE müsse den Sachverhalt und die Ursachen für den Ausfall untersuchen und darlegen. „Wir wollen die gestellten Fragen beantworten, sobald die Stromversorgung wiederhergestellt ist und alle erforderlichen Daten vorliegen“, hieß es dazu von RWE.
Der Bund der Energieverbraucher forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, in Zukunft die Energieversorger für Stromausfälle haftbar zu machen. Der Vorsitzende Aribert Peters schrieb an Merkel, die derzeitige Haftungsfreistellung sei ungerecht gegenüber den Verbrauchern und habe Folgen für die Versorgungssicherheit.
RWE wies die Schadenersatzansprüche zurück. Die Technik entspreche neuestem Standard und sei vergleichbar mit Anlagen, die auch in Regionen mit schneereichen Wintern verwendet werden. Es handele sich um einen Fall höherer Gewalt. RWE könne deshalb nicht für Schäden haften. Am Wochenende waren im Münsterland bis zu 250.000 Menschen ohne Strom, nachdem heftige Schneefälle 50 Hochspannungsmasten umknickten.