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Archiv-Artikel

das wichtigste Bush droht Teheran

Vor dem Treffen des UN-Sicherheitsrats schließt US-Präsident auch Nuklearschlag gegen Iran nicht aus

BERLIN ap/afp/dpa ■ US-Präsident George Bush schließt im Atomstreit mit Iran einen Nuklearschlag nicht aus. „Alle Optionen liegen auf dem Tisch“, bekräftigte er auf die Frage, ob ein Atomangriff zu den Mitteln zähle, auf die die USA im Konflikt zurückgreifen könnten. „Wir wollen diese Angelegenheit diplomatisch lösen, und wir arbeiten hart daran, dass dies gelingt“, fügte er hinzu.

Während Washington auf eine harte Linie gegen Iran dringt, setzen China und Russland weiter auf Diplomatie. „Weder Sanktionen noch der Einsatz von Gewalt werden zu einer Lösung führen“, betonte ein Sprecher des russischen Außenministeriums gestern vor dem Treffen der Vetomächte des UN-Sicherheitsrats in Moskau, zu dem auch deutsche Vertreter erwartet wurden. Der Rat hatte Teheran eine Frist bis zum 28. April gesetzt, seine Urananreicherung einzustellen.

Doch aus Teheran kommen bislang keine Signale, die Frist einzuhalten. Stattdessen beschwor Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad die Stärke der iranischen Streitkräfte. Die Armee werde „jedem Aggressor die Hand abschlagen“, sagte er gestern bei einer Militärparade. Die Armee diene friedlichen Zwecken und der Sicherheit, aber für die Feinde des Iran werde jeder Angriff in „Schande“ enden.

Derweil haben sich gestern am Zaun der iranischen Botschaft in Berlin Demonstranten angekettet. Die rund 20 Exil-Iraner forderten auf Transparenten „Keine Atommacht Iran“ und verteilten Flugblätter. Die Polizei schnitt ihre Ketten mit Bolzenschneidern vom Zaun. Gegen die Kundgebungsteilnehmer wird wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt.