das wichtigste : Bewegung im Ärztestreik
Neuer Einigungsversuch im Tarifkonflikt der Ärzte an kommunalen Kliniken. Ver.di kündigt Warnstreiks an
BERLIN/FRANKFURT afp ■ Im Streit um Gehälter und Arbeitsbedingungen der Ärzte an kommunalen Kliniken wollen die Tarifparteien einen neuen Einigungsversuch unternehmen. Die Verhandlungen für die rund 70.000 betroffenen Mediziner werden am Freitag wieder aufgenommen, teilten Marburger Bund und Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) gestern mit.
Der vergangene Woche begonnene Streik soll laut MB an den kommenden Tagen in vermindertem Umfang fortgesetzt werden. Zum Auftakt der zweiten Streikwoche gestern traten allerdings erneut mehrere tausend Ärzte in vier Bundesländern in den Ausstand.
VKA-Sprecherin Svea Thümler sagte in Frankfurt, die Tarifgespräche am Freitag fänden „ohne Vorbedingungen“ statt. In den Verhandlungen will der MB für die Ärzte an den rund 700 kommunalen Krankenhäusern höhere Einkommen und einen arztspezifischen Tarifvertrag durchsetzen.
Der Marburger Bund hatte die im März begonnenen Tarifverhandlungen mit der VKA am 9. Juni abgebrochen und für gescheitert erklärt. Zuvor hatten die Arbeitgeber wiederholt Forderungen des MB nach einem Tarifabschluss zurückgewiesen, der sich an dem Mitte Juni ausgehandelten Kompromiss für die Uni-Ärzte orientiert. Ein solcher Abschluss sei für die Kommunen nicht finanzierbar, betonte die VKA.
Die Patienten an den kommunalen Kliniken müssen sich unterdessen in den kommenden Tagen weiter auf Protestaktionen auch des nichtärztlichen Personals einstellen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di bekräftigte am Montag ihre Absicht, noch in dieser Woche zu Warnstreiks aufzurufen.