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Archiv-Artikel

das wichtigste Kunst mit Hannah Arendt

Sonderausgabe zum 100. Geburtstag der Philosophin: Eine Hommage des Berliner Künstlers Adib Fricke

Kunst in der taz? Das ist zunächst eine Irritation. Ganz im Sinne Hannah Arendts, der großen Philosophin, die heute 100 Jahre alt geworden wäre und in deren Denken das Unerwartbare einen festen Platz hatte. Diese Idee wird nun fortgeführt: Der Berliner Künstler Adib Fricke hat mit seiner Arbeit „Kann Freiheit simulieren“ für die taz ein Dutzend Textbilder entworfen, die der Sprache Arendts auf der Spur sind. Fricke nennt seine visuellen Eingriffe ins Layout „eine Überprüfung“, die sich auf Begriffe aus dem Werk von Arendt bezieht. Zunächst hat er dabei bekannte Formulierungen ausgewählt und diese Bausteine im Internet auf die Häufigkeit untersucht, mit der sie auf Homepages allgemein in Fachpublikationen, aber auch in Diskussionsforen auftauchen. Als Ergebnis dieser Abfrage hat er oft wiederkehrende Satzteile zu jeweils sechszeiligen Blöcken neu montiert. So sind in Nachfolge der konkreten Poesie seine Arendt-Porträts in Textform entstanden. Sie werden auch als Wandinstallation in der Ausstellung „Hannah Arendt – Denkraum“ zu sehen sein, die heute, 18 Uhr, in der ehemaligen jüdischen Mädchenschule, Auguststraße 11–13, Berlin eröffnet und bis 19. November läuft.

HARALD FRICKE