das wichtigste : Stoiber stürzt tief ab
Nur 23 Prozent der Bürger glauben noch an eine Zukunft für den CSU-Chef. Unionsparteien schwächeln
MAINZ ap ■ Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber hat in den vergangenen Wochen einen politischen Vertrauensverlust erlitten, wie er in der Geschichte der Demoskopie nur selten zu finden ist. Nach dem gestern im Mainz veröffentlichten „ZDF-Politbarometer“ ist der CSU-Vorsitzende in der Meinung der Bürger „regelrecht abgestürzt“ und hat zurzeit mit minus 1,5 die schlechteste Note seit 1998. In der Parteienpräferenz nahm die CDU/CSU 3 Punkte auf 37 Prozent ab, während die SPD im selben Maß auf 33 Prozent zulegte.
In Stoibers Kampf ums politische Überleben sind laut „Politbarometer“ bundesweit nur noch 23 Prozent der Bürger der Meinung, dass die CSU in wichtigen Fragen hinter ihrem Vorsitzenden steht. Selbst die Anhänger der CDU/CSU meinen mit 56 Prozent mehrheitlich, dass es große Diskrepanzen zwischen der Partei und Stoiber gebe. Obwohl der CSU-Chef mit Unterstützung der Parteispitze seine Kandidatur für die nächste Landtagswahl angekündigt hat, glauben 31 Prozent der Befragten, dass er bei der Wahl im Herbst 2008 nicht mehr der Spitzenkandidat der Christlich Sozialen Union sein wird.
Aber auch sonst sieht es für die Unionsparteien in der ersten Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen für das Politbarometer im neuen Jahr nicht besonders gut aus. Die Streitigkeiten um Stoiber und die Gesundheitsreform lassen die CDU/CSU bei den Sympathiewerten auf 37 Prozent abrutschen. Die SPD klettert bei der politischen Stimmung auf 33 Prozent, die FDP verbessert sich um 2 Punkte auf 11 Prozent, die Grünen verlieren einen Punkt und rutschen auf 10 Prozent, die PDS verharrt bei 7 Prozent.