das wetter: Die lila Kaiserin
Sie saß da mit traurig großen Kopfhörern, ganz in Schwarz. Sie hatte mitansehen müssen, wie machtlose Verehrer in familiären Abgründen verschwanden, und so wurde auch sie in den Keller gesperrt, um keine Geheimnisse zu verraten. Doch im Verlies hatte sie Empfang, und so rief sie ihren Vormund an, der aber nicht auf der Stelle bei Fuß sein konnte, wenngleich er durchaus motorisiert war. Und so wartete sie. Sie wartete unter den Kopfhörern, die ihr eine selbst gewählte Welt aus Schall und Wohlklang vorgaukelten, und sie wartete mit dem lodernden Feuer einer Kaiserin tief in ihrem Herzen und fühlte sich wie eine Märchenfigur mit Märchenfigur, die auf ungemachten Betten in gepackten Koffern auf die Heisenberg’sche Katze und so weiter wartete und wartete, doch hier verliert sich die Spur. Wir bleiben dran. Bitte warten Sie. Bitte warten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
