das wetter: Eiverwerter
Matthias Rübenkraut war Eizweitverwerter. Seine Zeit kam jedes Jahr nach Ostern. Selbst die faulsten Eier verwertete er ohne Hemmungen. Sie rochen übel, sie fühlten sich bedenklich an, er nahm sie ungerührt – und schon waren sie weg. Die Konsistenz war ihm vollkommen egal. War das Gelbe nicht nur schmoddrig, sondern sogar bräunlich, hart und gewöhnlich ungenießbar, nichts schreckte Rübenkraut ab. Denn er hatte einen Magen wie ein Eierpferd. Und darauf ritt er im Galopp, besonders gern nach Ostern.
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