das wetter:
Nach dem Fest
Perlenbobbes und Robendabbes schliefen glücklich und zufrieden, aber erschöpft ein. Die Nacht war ein einziges Knistern und Knibbeln, Knuspern und Kneten gewesen. Zuletzt zitterten die dunkel gefärbten Finger, und die gebeugten Nacken waren scheithart wie Feuerholz. Gleich nach dem Fest legten sie los. Folie abziehen, glatt streichen, stapeln. Figur wärmen, formen, drücken, stauchen. Die Hülle vom Stapel nehmen und das Geschöpf neu wickeln. Bei den Rentieren war es am leichtesten, die Engel waren kein Problem, nur der hochleibige Nikolaus war von schwieriger Gestalt. Doch den beiden gelang es immer. Perlenbobbes und Robendabbes waren die weltweit einzigen, die es so gut hinbekamen, dass niemand etwas bemerkte. Bis zum Frühjahr blieb keine Zeit. So waren die Gesetze des Marktes. Und zum nächsten Fest waren dann alle Weihnachtsfiguren Osterhasen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen