piwik no script img

das wetter

Die Kugel

Kolinski drückte ab, aber nichts passierte. Denn Schroppmann hatte seinen Finger in den Lauf der Bleispritze gesteckt. Und das war nicht das Einzige, was einen ordnungsgemäßen Schuss verhinderte. Schroppmann hatte den Finger vorher in Bourbon getaucht, und die Kugel hatte den Whiskey gerochen und weigerte sich nun, abgefeuert zu werden. Sie wäre antialkoholisch eingestellt, eine ordentliche Kugel müsse aus einer sauber geölten Waffe abgegeben werden, das sei gesetzlich geregelt. Kolinski rollte mit den Augen und stieß einen schrillen Schrei aus. Als Killer könne man heute nicht ungestört seiner Tätigkeit nachgehen. Schroppmann nutzte den atemlosen Ausbruch, zog den Finger aus dem Lauf und legte Kolinski die Acht an. Acht mal vier, dachte Kolinski. Mit seinem Deo hätte er den Kommissar betäuben und erledigen können.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen