piwik no script img

das wetterDie Galanterie

Da saßen die Wachkörper bei Dortmunder Bieren und ­reinen Weinen in der ­Galanterie und warteten auf neue Opfer. Da saßen sie alle, mit ihren Beinen vor sich. Ihre Biografien waren uns eigentlich egal. Kein Ping-Anruf konnte uns in dieses Gasthaus locken. Schon die Ortschaft mieden wir: Dörfer wie dieses sahen immer nach Schlafen aus. Vielleicht waren es Schlafdörfer. Dörfer, in denen das Böse schläft, bis es zum Tag des Jüngsten Gerichts geweckt wird. Apro­pos. Die Wachkörper in der Galanterie hatten Haxe bestellt, aber die ließ auf sich warten. Der Koch war im Weltraum zu Pferde, die Köchin ging ihren ehelichen Pflichten nach, das Dorf war nur ausgedacht, um den Weltraum zu füllen. Volk ohne Weltraum, das wollte man vermeiden. Lieber eine schön bukolische Landschaft mit Beinen neben Tischbeinen. Hier schließt sich dann der Kreis.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen