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das wetterKompromiss

Am Morgen hatte Ernestine ein amtliches Schreiben erhalten. In ihrem Wäscheschrank sollte eine atomare Endlagerstätte entstehen. Geologische wie soziologische Gutachten hätten ergeben, dass sich Tektonik und die ruhige Nachbarschaft für diese wichtige Aufgabe gut eigneten. Sogar eine Aufwandsentschädigung wurde ihr angeboten, wenn sie die radioaktiven Fässer regelmäßig abstaubte. „Und wo soll ich dann mit meinem Wintermantel, den warmen Pullovern, Wolldecken und Mützen hin?“, erkundigte sich Ernestine bei der zuständigen Sachbearbeiterin. Schließlich erreichten die beiden am Telefon einen historischen Kompromiss. Ernestine erklärte sich bereit, die oberen Regalfächer für den Atommüll freizuräumen. Dafür wurde ihr das Recht eingeräumt, ihre Wintersachen über den Sommer in einem Salzstollen zu lagern.

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