das wetter:
Arschcucke
In den Garten seiner Großmuhme Irmgard hatte sich Isidor Finkelbein derart verliebt, dass er ganze Tage dort verbrachte, an denen er durch die Gänge mit den verwunschenen Gewächsen wandelte. Verzückt las er dann die beschrifteten Schilder mit den seltsamen Namen der Pflanzen. Von einem Kraut aber war er besonders fasziniert, einer behaarten, lilafarbenen Schönheit, die „Arschcucke“ hieß. Wo sonst eine Erklärung stand, prangte nur ein absonderlicher Spruch: „Kuxtu Kuh, Schellstu Zu“. Finkelbein konnte sich keinen Reim auf die Worte machen, vermutete aber einen verstärkenden Zauber für ein Heilkraut. Womöglich konnten mit der Kraft des Verses und der Blüte untere Körperöffnungen versperrt werden, die schadhaft offenstanden. Ob das wohl einen Pfropfen ersetzte?, fragte sich Finkelbein und wanderte weiter zur „Rühr-mich-nicht-an“.
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