das wetter: Der Wohnschirm
Der Wohnschirm spannte etwas. Damit hatte man gerechnet, dennoch liefen beim Beschwichtigungsservice alle Drähte heiß. Das gesamte politische Begriffstheater schwankte im Wind der angeschlossenen Diskurshoheiten; interne Bezogenheit wurde zwar allgemein als Chance wahrgenommen, aber der kleinteilige Pragmatismus der ortsgebundenen Analysten war stärker. Stärker im Sinne von Bestätigung. Die Klickeria schickte daraufhin offene E-Mails heraus, gebeutelt vom Furor der Übersehenen, das Parkett jedoch blieb ungefegt. Dass Statuskonsolidierung auf der offiziellen Priorisierungsliste eher im Mittelfeld stand, störte in der Abhängigkeitsabteilung eher niemanden. Die ersten mittleren Angestellten flogen vom Parkdeck aus ab in unendliche Freizeiten. Jemand hatte den Slogan STOP MAKING CAREER auf den Asphalt gesprüht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen