das wetter:
Sofortauszahlung
Zwei bis vier duftende Frauen machten sich vor dem Schalter zurecht. Sie waren wegen der versprochenen Sofortauszahlung gekommen. Doch ließ diese mal wieder auf sich warten. Der Schalterbeamte, einer der letzten seiner Art, war auf dem Weg zur Arbeit von einer Bäckerei aufgehalten worden, oder besser gesagt, von der Tür der Bäckerei. Aus der, die da nämlich offen stand, hatte es schwer geduftet, nach Mandeln und Mandolinen, nach Maronen und Maroni. „Da schlag ich gleich mal zu!“, hatte der Schalterbeamte, der vor seiner Karriere als Sofortauszahler Elektriker gelernt hatte, gedacht, was der Bäckerin mit der roten Nase jetzt nicht so gefallen hatte. Die Sofortbedienung hatte sich aufgrund der blutenden Nase, die sich die Bäckerin geholt hatte, weiter ins Unbekannte verschoben. Und so standen sie da, allesamt. Die einen hier, die anderen woanders.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
