das wetter:
24 Stunden
Es sollte ein rabenschwarzer Tag für den rabenschwarzen Tag werden. Schon am frühen Morgen kam eben der wie immer heiter auf ihn zu und grüßte ihn flötend: „Moin Moin.“ Das konnte der Tag ja nun gar nicht ab, diese 24-Stunden-sieben-Tage-die-Woche-Fröhlichkeit. Was für eine Scheißzeit. Allerdings sollte das frühe Grauen nicht das einzige bleiben, das ihm die Lebenszeit versauen würde. „Mahlzeit!“, strahlte ihn der sonnige Mittag an, halb ironisch sein liebstes Grußwort auf den Lippen. „Ich kann es nicht mehr hören“, fluchte der rabenschwarze Tag. Da ahnte er noch nicht, dass der immer laue Abend nahte. „Schönen Feierabend“, winkte der sommerlich, und der Tag war endgültig durch. Fehlte nur noch, dass die gute Nacht anbrach und sternenklar „Schlaf wohl“ wünschte. Und genau so kam es auch. Der rabenschwarze Tag biss vor Wut in seine Schlafmütze.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen