das wetter:
Wissenschaft
„Zieselstert, poruck-pumm pumm!“, rief Henriette Senftschneider mit wachsender Bestürzung ins Mikrofon, um die johlenden Massen im Auditorium zu beruhigen. Eigentlich hatte die Makroökonomin einen Vortrag über stochastische Gleichgewichtsmodelle zu halten, doch es gelang ihr einfach nicht, wissenschaftlich korrekt zu formulieren. Dabei hatte sie über diese komplexen Modellierungen promoviert und etliche Artikel in Fachzeitschriften geschrieben. „Primelpim kannunigutt!“, deklamierte sie stattdessen und erntete dafür sogar Applaus. Vielleicht tat es ihr ganz gut, die Fesseln des Wissenschaftsjargons abzustreifen und ihre Thesen einmal frei vorzutragen, überlegte Senftschneider und ließ ein kollerndes „Krönkelpikönkel!“ vernehmen, bevor sie zum Mittel des Ausdruckstanzes griff, um die Effekte neokeynesianischer Geldpolitik eindrucksvoll zu illustrieren.
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