piwik no script img

das wetter

Der Wohner

Adalbert Mahlbrauch war ein großer Wohner. Er hatte sein neues Hobby entdeckt, als er bei der App „PimpLife“ eine akute Lebensverbesserung suchte. Der letzte Schrei: Wohnen. In einer Wohnung. Mit Wohnzimmer. Adalbert konnte sich schier wegschmeißen vor Glück. Dass er dieses Steckenpferd heute in seinen eigenen vier Wänden ritt, machte ihn froh wie ein Floh. „Oho, oho“, sang er dann vom Balkon in den Wohnblock. Der gesamte Wohnkomplex saugte sein Wohlbehagen auf wie der Teppichkehrer Krümel. Aber wie diese harten Brösel auf dem weichen Boden lag etwas knirschend auf seinem Glück. Etwas fehlte in Adalberts Leben. Er kam nur nicht drauf, was, wenn er tagein, tagaus allein seinem Hobby nachging und wohnte. Und „PimpLife“ bot auch keine Lösung an. Dann musste Adalbert Mahlbrauch wohl doch mal wieder hinaus. Dafür hatte er ja sein Wohnmobil.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen