das wetter: Mimis Storchenbiss
Mimis Storchenbiss war nicht wirklich ein Teil von ihr. Er verschwand schnell und spurlos. Praktischerweise erschien er sowieso in Mimis Nacken, der Storch hatte sie also dort gepackt und durch die Gegend getragen. Vorher hatte sie nachts im Meer in einer durchsichtigen Plastikröhre übernachtet, für die sie eigentlich zu klein war. Ein Coach, der haarlos war und oberkörperfrei, hatte sie lange in diese Röhre quatschen müssen vorher, und Mimi war sehr skeptisch gewesen, aber dann hatte sie gesehen, dass die Chinesinnen, die vorher in den Röhren übernachtet hatten, ganz normal wieder aufgetaucht waren. Der Storch indes war aufgeflogen und wurde von einem ankommenden Bus aufgescheucht, in dem lauter Darsteller von Berühmtheiten von vor 100 Jahren saßen. Der Thomas-Mann-Darsteller sah sehr gelungen aus, keuchte aber unter meterdicker Schminke.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen