das wetter:
Gerania die I.
Klara Siebenschön zupfte und zupfte an ihrem Leben herum. Wie widerspenstig sich doch das Schicksal ihrer empfindlichen Seele gegenüber verhielt, nachgerade widerborstig, gar garstig sprang es mit ihr, Klara Siebenschön, um. Als diplomierte Diplomdiplomatin hatte sie sich mehr erhofft. Doch es kam wenig, und was kam, war kümmerlich. Einzig auf ihrer Diplostation im Reich der Gerania der I. verspürte Klara Siebenschön einen Hauch von Glück, wenn auch nur beruflich. In guter Erinnerung verblieben ihr im Reich der Gerania der I. die geselligen Spirituosenempfänge der huldvollen Regentin mit einem Herzen aus Schnaps und Spekulatius. Jenseits der Dinnerstunde wurden reihenweise Schnapsideen gereicht, und nie zuvor und schon gar nicht danach fühlte sich Klara Siebenschön auf dem diplomatischen Parkett gewandter. Dann wurde sie versetzt.
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