piwik no script img

das wetterIm Grätenraum

Oft wird der Grätenraum mit dem Geräteraum verwechselt. Dabei gibt es in ersterem gar keine Gegenstände. Am Eingang erhalten alle Eintretenden eine Gräte überreicht – das gesamte Skelett mit Kopf und Rippen, das der Grätist mit sich führen muss, um zu zeigen, dass er Teil der Grätenraumstation ist. Die Gräte kann auf Wunsch von gelb bis blau gefärbt werden, sogar pink ist möglich. Eigentlich heißt der Grätenraum „Session 18“, was keiner dumpfen Symbolik geschuldet, sondern dem Zufallsprinzip zu verdanken ist. Die 18 erinnert alle daran, dass sie rapido die Volljährigkeit fahren lassen und sich juvenilem Unsinn hingeben. Unterstützt wird das grätige Treiben von berauschenden Stoffen, die „Entensaft“ oder „Zahnfärber“ heißen. Noch Tage später brummt den Grätenraumfahrern deshalb der Kopf, als wären sie Bischöfe mit steifen Mützen. Schöner als im Grätenraum kann die Feier des Lebens gar nicht sein.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen