das wetter:
Die großen L
In das laufende Verfahren seines Lebens einzugreifen, war Tjard Wilbur derzeit nicht möglich. Am Anfang einer großen Karriere stand er ganz sicher nicht, er kniete gerade vor einem Regal und sortierte die billigeren Bioprodukte bodennah ein. Damit lagen sie unterhalb der Wahrnehmungsschwelle kauffreudiger Konsumenten. So viel hatte er verstanden. Eigentlich könnte er dann auch ein Studium der Sortierpsychologie aufnehmen. Das müsste er dringend dem Amt für außergewöhnliche Ausreden vorschlagen, damit die Finanzierung gesichert wäre. Die Sachbearbeiter würde er mit dem Thema seiner Abschlussarbeit überzeugen: „Die drei großen L des Handels – Licht lockt Leute“. Aber das bedeutete, noch mehr wullacken. Lieber kalberte er mit seiner krischeligen Giraffe Mala herum. Als ihr Name in ihm aufleuchtete, lächelte Tjard memelländisch.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen