das wetter:
Das Gitter
Fünf Männer und ein Gitter. Einer hält. Einer bohrt. Einer raucht. Einer brüllt. Einer setzt die Wasserwaage an. Sie treten zurück. Schweigen. Begutachten ihr Werk. Prüfen den Halt. Rütteln am Stahl. Fünf Männer und ein Gitter. Es ist schief. Es ist krumm. Es ist nur halb so gut gefertigt, wie geplant. Sagt der Dicke. Der Bärtige nickt. Der Ruhige ist still. Der Raucher hält sich raus. Der Bohrer lässt die Maschine aufheulen. Fünf Männer und ein Gitter. Sie reißen es heraus. Sie lassen es zu Boden fallen. Es scheppert und rasselt, es klirrt und boingt. Fenster werden aufgerissen. Nach Ruhe wird verlangt. Der Dicke schweigt. Der Ruhige packt an. Der Bärtige greift zu. Der Raucher wägt ab. Der Bohrer bohrt. Fünf Männer und ein Gitter. Eine Frau tritt näher. Redet ihnen in die Ohren. So und so. Dreht ab. Fünf Männer und ein Gitter. Sie sehen sich an. Lachen auf. Das Gitter passt.
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