das wetter: Auf dem Eis
„Grotten! Sardecken! Bleringe!“, quakte der Fischhändler und wies auf die bleichen Leiber, die mit aufgeschnittenen Bäuchen vor ihm auf dem Eis lagen. Fantastische Geschöpfe waren darunter. Manchen wuchsen lange Barten um die Mäuler, andere waren mit Seepocken oder rätselhaften Inschriften („Athletic Dept. 294“) übersät, wiederum weitere trugen geweihartige Auswüchse an ihren Köpfen oder einen Aktenkoffer in der Hand. Immer dichter drängten sich die Kunden um die fremdartigen Auslagen des Händlers, der lautstark sensationell günstige Preise versprach. Der Mann wirkte weichlich und aufgequollen und einem aufmerksamen Beobachter wären auch die Kiemenbüschel nicht entgangen, die er seitlich über die flache Stirn gekämmt trug. Doch erst als die Leute die gekaufte Ware daheim auspackten, erkannten sie, dass sie wieder einmal dem berüchtigten Fischfälscher Konrad Kabeljau aufgesessen waren.
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