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das wetter: strich auf null (1)

Lustlos blickte ich auf das Thermometer. Jemand musste vergessen haben, es aufzuziehen, der Strich stand auf null. Ich öffnete den Kühlschrank, er war leer bis auf eine Flasche Tomatensaft. Sie stand seit Monaten da, als Ersatz für die defekte Birne, denn sie verbreitete ein schwaches Fluoreszieren. Der Brotkasten gab außer ein paar verhungerten Kakerlaken nichts her. In meinen Humidor wagte ich gar nicht zu schauen. Die Lage war verfickt trostlos. Es passierte einfach nichts, was einen Alleskönner mit meinen Fähigkeiten verlangte. Das Telefon klingelte nicht mehr, seitdem ich es einer marodierenden Maus nachgeworfen hatte, die mich aus Hunger anfallen wollte. Da klopfte es an die Türe.

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