das wetter: schneestimmung:
Sanft schwebte die Schneeflocke zu Boden. Sie war einsam und allein. Ihre abermilliarden Brüder und Schwestern hoch droben in den Wolken hatten sie zur Erde gesandt, um die Stimmung unter den Menschen zu ergründen. Als Stimmungsscout sozusagen. Die Schneeflocke landete und bemerkte gerade noch, dass es warm war und die Menschen gute Laune hatten, bevor sie mit einem letzten, schwachen Seufzer zu einem kläglichen Nichts zerfloss. Dies beobachteten die Schneeflocken oben in den Wolken, und sie waren traurig über das Schicksal der Schwester. Doch aus Trauer wurde bald Wut. Abermillionenfach stürzten die Flocken zur Erde und brachten den Menschen den Winter zurück.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
