das wetter: postkultureller stil:
Ein Bus ist eine Erzählung, die im Verkehr einer Großstadt verortet ist. Die ein- und aussteigenden Fahrgäste sind eine Chiffre für die unaufhörliche Restrukturierung des Raumes. Die Zeichen der Anrempelung decouvriert ein postkultureller Denker von seinem Stehplatz aus laut als mikroidentitäre Embleme der Gewalt. Die Mitfahrenden werfen ihn raus, indem sie in den Kommunikationsprozess eintreten und in ihm den verwandelnden Charakter des menschlichen Handelns enthüllen. Er landet im visuellen Raum eines Bahnhofsplatzes, den auch ein Intellektueller nicht mit einer Geste der Verachtung abwehren darf. Von seinem Mantel hat sich ein Knopf gelöst – Symbol des postmodernen Migranten.
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