das wetter: nichts mehr:
Das Nichts ließ die Jalousinen herunterrasseln. Es wollte der gut gelaunten Welt und dem Frühling auf ihren Lippen seinen Anblick ersparen. Wie jedesmal, wenn die unvermeidliche Depression das Nichts überkam. Wenn der Kloß im Hals wieder quengelte: „Niemand kann dich leiden. Niemand hat dich lie-hieb. Du Störenfried!“ Wo der Kloß Recht hatte, hatte er Recht. Wer war schon scharf auf Leere im Hirn, auf ein bodenloses Loch unter den Füßen, auf ein gefräßiges Etwas, das zwar nicht war, sich aber in seinem Leben breit machte. Das Nichts gab sich geschlagen. Und holpertedipolterte die unendlichen Geraden der Autobahn entlang, die aus dem elenden Raum-Zeit-Kontinuum hinausführte.
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