das wetter: musik :
Wie jeden Morgen wurde Maximilian von und zu Santhausen nicht von seinem Wecker, sondern von seinem knurrenden Magen geweckt. Der schönste Moment des Tages war, wenn er sich kurz vor dem Aufstehen mit seinen langen Fingernägeln über die hervorstehenden Rippen strich. Das klang fast wie Musik. Anfangs fand er es noch ein wenig monoton. Doch mit der Zeit delirierte er ob des Hungers so sehr, dass er glaubte, mit seinen Rippen die prächtigsten Melodien zu erzeugen. Die Nachbarn hassten dieses Rippengeklimpere. Nur die Ratten in Maximilians Wochung liebten es. Die Rippenmelodien waren der einzige Grund, warum sie ihn noch nicht gefressen hatten.