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das wetter: morgenpoesie

Nöel-Etienne ergriff eine Locke seines lang auf die Schultern fallenden blonden Haares und führte die Spitze in den rechten Mundwinkel. Vorsichtig saugte er am Flaum. Das Zutzeln seiner sanft gewölbten Lippen erinnerte ihn an sie: „Merle-Monique“, hauchte Nöel-Etienne in die taubenetzte Morgenluft. Seine grün schimmernden Augen nahmen den Glanz eines Bergsees an, geheimnisvoll in seiner kalten Glut. Das ewig stille Begehren umkränzelte seinen bebenden Körper. „Wo bist du?“, flüsterte er. Schon fühlte er das sanfte Sträuben ihres elfenbeinenen Halses, den einer seiner Finger berühren, hinabstreifen würde, bis sie ihn einfing und an ihre goldenen Wangen führte. Nöel-Etienne betrachtete zufrieden seine schmale Hand. Ja, du wirst es sein, lobte er leise seinen linken Ringfinger und küsste ihn. Engel, schoss es Nöel-Etienne durch den Kopf, und er erinnerte sich sogleich, dass ihm die No-Angels-Klänge einen Anruf signalisierten. „Ich hab kein Bock auf dich, verpiss dich, du Lusche“, dröhnte Merle-Moniques Stimme aus dem Gerät. Nöel-Etienne presste den Daumen auf die rote Taste. Blume des Zorns, auch du ein Gefühl, lächelte Nöel-Etienne milde, bevor er Rose-Arianes Nummer wählte.

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