das wetter: monikas konzert:
„Taa ta taaa taaaa ta …“ Heute sollte es ihre Stunde sein, und Monika Held hieb in die Orgeltasten, dass die Wände des alten Kirchenbaus erzitterten. „Jaaa“, jauchzte sie, als der volle Bass ihre Ohren umspülte: „Ta taaaa ta ta taa taa …“ Pfarrer Nordwig war in Rom. So lange hatte Monika auf diesen Moment warten müssen. „Taa ta taaa taaaa …“, flutete es aus den Röhren, wogte durch das Schiff, wallte unter die Kuppel. Monika hob die kräftigen Arme und ließ ihre wulstigen Finger mit aller Wucht hinabfahren. „Taa ta taaa taaaa ta ta …“ Nichts konnte Monika Held mehr aufhalten. Nicht einmal der greise Küster Hunger, der fest verschnürt und gut geknebelt neben der Kanzel lag. „Ta taaa taa ta …“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen