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das wetter: marodes landleben (1)

Bauer Bohlen schnaufte schwaff. Er hatte den Oxer wieder nicht geschafft. Die Latte lag zu hoch. „Verdammtdreck“, brummte er, „wenn ich ums Verrecken nicht über den Steilsprung komm, dann, leck die Kuh anne Täsch!“. Er knurrte: „Ramme ich eben den doppelten Jägermeister.“ Es krachte. Bauer Bohlen fistelte, leichtfüßig phlegmatisch gesonnen, den guten Gaul Ganymed wegzerrend, sinister an seinem eigenen Gedächtnis herum. Nur fünfzig Schritte entfernt lagen die Boxen des Gestüts. „Gestüt, schlecht, Geschlecht“, klirrte Bohlens Gemüt. Ihm war, zischte, ja fegte ein bruchkantenscharfer Gedanke durchs Gehirn, die Springreiterscheiße war eigentlich so was von knurzkuchenegal.

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