das wetter: jijos stuhl (2):
Ito Jijo schlich jetzt noch geschmeidiger um das Rund, das seine zwölf Hilfskräfte bildeten. Mit trippelnden Schritten folgte ihm seine Partnerin Elvis. Plötzlich erstarrte Jijo, und das Knattern des selbst geschneiderten Umhangs war das Letzte, was für zwei Sekunden zu hören war. Jijos Augen durchdrangen die helle Leere der Arena. Seine langen gelben Haare stachen wie elektrisiert in alle Richtungen. „Jetzt“, rief Jijo, und Elvis warf ihm einen Kanten Weichholz zu. „Oh“, riefen die Hilfskräfte und schlugen die Hände vor die Augen, als die harten Fingernägel Jijos sich quietschend in das Holz bohrten. Sie wussten, der Meister würde das Einzigartige schaffen. Einen Stuhl. Nicht irgendeinen. Einen bösen Stuhl, abgrundtief bösartig. „Oh“, riefen die zwölf erneut, denn sie lünkerten durch die Finger und sahen, wie Jijo in seine Jute-Umhängetasche griff und ein Bowie-Messer hervorzog. Elvis zitterte vor Ehrfurcht. Jijos schwarze Augen glänzten feucht. Jetzt atmete er schwer und sog das Böse ganz in sich auf.
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