das wetter: ibn ubus weisheit:
Worte sind goldene Ringe, die sich die Menschen an die Finger stecken. Manchmal passen sie nicht oder man kann sie hinterher nicht mehr abziehen und verschluckt sich daran wie an einer giftigen Haselnuss, deren Schale man abzunagen oder aufzuschlürfen vergessen hat, weil die Aufmerksamkeit gerade von einem spannenden Buch oder einem interessanten Gespräch in Beschlag genommen war, oder man schlief gerade in seinem Bett. Der Schlaf, der Bruder der Stille, ist ja nichts anderes als eine große Rede ohne jedes Wort, oder in Worten einer fremden Sprache. Man kann sich mit ihr schmücken wie mit goldenen Ringen, aber sie stehen nicht jedem. Aber so ist das mit der Sprache.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen