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das wetter: florian hoppes

Florian Hoppes sah entgeistert in den Spiegel. Dort, wo ihm gewöhnlich allmorgentlich das Schrecken erregende Bild einer verzogenen, pickligen, faltigen, zahnlosen Fratze entgegenblickte, strahlte ihn diesen Morgen das Antlitz einer wunderschönen, jungen, blonden Frau an, die mit perlengleichen Zähnen freundlich lächelte. Was war über Nacht geschehen? Nur dunkel konnte sich Florian Hoppes an ein ohrenbetäubendes Gewitter erinnern, an Blitz und Donner, daran, dass der Sturm sein Fenster aufgestoßen hatte, an eine schemenhafte Gestalt, die plötzlich neben seinem Bett gestanden hatte. An mehr konnte er sich nicht erinnern. Was genau geschehen war, würde für immer im Dunkel bleiben.

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